Wann und für wen ist eine Schamlippenkorrektur sinnvoll?
Kommt es aufgrund einer Veranlagung oder als Folge einer Geburt zu einer Verlängerung der kleinen (inneren) Schamlippen über die Länge der großen Schamlippen hinaus, können Beschwerden auftreten. Dies sind neben ästhetischen Einschränkungen v.a. Schmerzen bei sportlicher Betätigung und hygienische Problematiken. Durch eine Verkleinerung der inneren Schamlippen kann diesen Problemen entgegengewirkt werden.
Vorbereitung auf die Behandlung …
Der Schambereich sollte zur Operation vollständig rasiert sein. Etwaige Piercings in diesem Bereich bitten wir Sie bereits im Vorfeld zu entfernen. Die Operation wird ambulant durchgeführt, wir bitten Sie daher sich einen Fahrer zu organisieren, der Sie aus der Klinik abholt. Eigenständiges Autofahren ist direkt postoperativ nicht möglich. Wenn möglich sollte die Operation nicht zur Zeit der Regelblutung durchgeführt werden.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Die Operation erfolgt in Lokalanästhesie und dauert im Schnitt ca. 90 Minuten. Die Lagerung im OP-Saal ist mit der beim Gynäkologen vergleichbar. Die Anzeichnungen zur Resektion erfolgen im OP noch bevor die Lokalanästhesie verabreicht wird.
Die Nähte erfolgen mit sich schnell selbst auflösendem Nahtmaterial, so dass ein Fadenzug in der Regel nicht notwendig wird. Die Operation erfolgt mit einer speziellen Läppchenplastik, die kaum sichtbare Narben hinterlässt sowie keine störenden Narben beim Geschlechtsverkehr verursacht.
Welche Risiken bestehen?
Da es sich bei einer Schamlippenverkleinerung um einen insgesamt kleinen Eingriff handelt, sind Risiken wie die einer Nachblutung, Infektion, Wundheilungsstörung (häufiger bei Rauchern) und Sensibilitätsstörungen sehr klein. Schwellungen oder kleinere Blutergüsse mit Spannungsgefühl wie auch geringfügige Blutungen in den Verband sind in den ersten Tagen nach einer Schamlippenverkleinerung völlig normal und verschwinden mit zunehmender Abheilung.
Narbenbeschwerden können in der ersten Zeit nach der Schamlippenkorrektur auftreten, die sich hauptsächlich während des Verkehrs bemerkbar machen können. Sie sind aber sehr selten und meist Folge einer aufgetretenen Wundheilungsstörung.
Eine geringfügige bzw. diskrete Asymmetrie der Schamlippen kann nach einer Schamlippenverkleinerung verbleiben, die Sie nicht stören sollte, denn auch die Natur schafft nur in seltenen Fällen eine 100%ige Symmetrie.
Nach der Operation
Nach einer Schamlippenverkleinerung wird Ihnen ein etwas größerer Tampon eingelegt und dem Schambereich Kompressen vorgelegt, um der frischen Wunde einen Schutz zu bieten und Wundsekret wie kleinere Blutungen aufzusaugen. Der eingelegte Tampon wird im Rahmen der 1. Wundkontrolle am 1. postoperativen Tag entfernt. Halten Sie in den ersten Tagen eine gute Hygiene ein, in dem Sie morgens und abends den Wund– und Schambereich mit sanftem Strahl der Dusche ohne Seife reinigen. Danach legen Sie wieder Kompressen als Verband vor.
Nach der Schamlippenverkleinerung sollte jede Manipulation im Bereich der Wunden vermieden werden, insbesondere dürfen die Schamlippen nicht gespreizt werden. Keinesfalls sollten Sie an etwa sichtbaren Fäden ziehen. Diese lösen sich von selbst auf und werden beim Duschen abgespült.
Durch eine ausgereifte und schonende OP-Technik treten nach der Schamlippenverkleinerung in der Regel nur geringe Schmerzen bzw. Beschwerden auf. Nach wenigen Tagen der Ruhe sind Sie normalerweise wieder arbeitsfähig.
Sportliche Aktivitäten v. a. Radfahren und Reiten sollten Sie für 2–3 Wochen unterbrechen.
Des Weiteren ist für ca. 3–4 Wochen auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Die Narbenbildung der kleinen Schamlippen ist in der Regel sehr gut, so dass nach einiger Zeit kaum noch Narben der Schamlippenverkleinerung selbst vom geschulten Auge wahrnehmbar sind.